Meine Erfahrungen und Gedanken zum GP Pilsen

Mein erster Auslandwettkampf

Eines meiner Jahresziele war es, mindestens an einem internationalen Wettkampf im Ausland teilzunehmen, um mehr Wettkampferfahrung zu sammeln und Sicherheit in Wettkämpfen zu erreichen. Ein weiterer Vorteil ist es natürlich, dass ich in einem anderen Jahr bereits die Schiessanlage kenne und weiss, wo was wie abläuft und somit nicht mehr alles ganz neu für mich ist.

Daher entschied ich mich, am Grand Prix of Liberation in Pilsen, Tschechische Republik Anfang Mai teilzunehmen.

An diesem Wettkampf nahmen um die 750 Sportschützinnen und -schützen aus über 30 verschiedenen Ländern teil, dementsprechend durchmischt war das Teilnehmerfeld. Ich habe mich für zwei Wettkämpfe angemeldet, einerseits 25m Sportpistole und 10m Luftpistole bei den Frauen.

Wenn einem die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung macht

Bereits während der langen Autoreise bis nach Pilsen in der Tschechischen Republik merkte ich, dass ich Halsschmerzen und Schnupfen bekomme. Ich schaffte es leider nicht, gegen die Erkältung gegenzuhalten und mit jedem Tag, der verstrichen ist, wurde sie leider immer stärker.

Wir reisten am Dienstag Abend an und meine Wettkämpfe fanden am Samstag und Sonntag Morgen statt. Für mich war klar, dass ich trotzdem starten werde, da es mir vor allem um die Erfahrung ging und nicht um das Resultat. Natürlich wäre es noch etwas schöner gewesen, wenn ich mich auch gesundheitlich auf einem besseren Niveau befunden hätte, aber auch so war es eine wertvolle Erfahrung.

Wertvolle Erfahrungen

Ich konnte aus diesem Wettkampf sehr viel für mich mitnehmen und habe so einiges gelernt. Zum Beispiel, wie man genau mit einem Waffenbruch umzugehen hat (anders als meine Nachbarin während dem 25m Wettkampf…), oder auch wie sich mein Ablauf verhält, wenn es eiskalt und windig ist. Es ist immer gut, zu wissen, wo sich was befindet und wie zum Beispiel die Anmeldung abläuft etc. Weiter weiss ich nun auch, wie man eine Sportpistole und eine Luftpistole sowie Munition über die Grenze nehmen darf oder auch, wie der Ablauf der Wettkämpfe funktioniert. Diese Aufzählung ist nicht abgeschlossen, es gibt noch einige mehr Erfahrungen, die ich machen durfte und dafür bin ich dankbar und froh, dass ich das gemacht habe.

Meine Wettkämpfe

Am Freitag fand das PET (pre event training) 25m statt. Trotz fehlender Energie lief dies ziemlich gut und ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Am Samstag Morgen stand dann der 25m Wettkampf auf dem Programm. Ich hatte im Präzisionsteil (die ersten 30 Schüsse) etwas zu kämpfen mit der Kälte, da ich so den Abzugsfinger schlecht spürte. Zudem kamen Hustenanfälle und Nasenbluten dazu. Aber es hatte auch sehr gute Teile an denen ich anknüpfen kann und einige Dinge, die ich im Training noch bearbeiten werde. Im Schnellfeuerteil kam dann plötzlich eine unglaubliche Nervosität und einige Störfaktoren von aussen dazu. Jedoch konnte ich zum Schluss noch eine gute Passe abliefern, was mir zeigte, dass ich irgendwo noch was gutes abliefern kann. Jetzt muss ich weiter daran arbeiten, dass ich das auch konstant zeigen kann.

Nach dem 25m Wettkampf folgte das PET 10m und am Sonntag Morgen bestritt ich den 10m Wettkampf. Leider war das gesundheitlich mein schlimmster Tag und wie meine Energie, sanken auch meine Resultate. So startete ich den Wettkampf noch relativ solide mit 94/100 Punkten, doch zum Ende hin kamen einfach keine 10 mehr zu Stande. Ich machte keine grossen Fehler und hatte auch nicht ein schlechtes Gefühl, aber mit einem 9er Schnitt ist man nun mal nicht mehr wirklich dabei. Auch hier habe ich mir einige Dinge notiert, an denen ich in Zukunft arbeiten werde, somit hat sich hier das Ganze auch gelohnt.

Die Resultate nebensächlich

Am Schluss reichte es im 25m für 548 Punkte und den 53. Rang, im 10m für 549 Punkte und ebenfalls den 53. Rang. Auch wenn ich nicht zufrieden bin mit meinen Resultaten, konnte ich sie von etwas weiter weg akzeptieren und wie bereits gesagt, sehr viel mitnehmen für meine weitere Reise, und da freue ich mich drauf!