12. Juni 2025

Sportpistole 25m

Schiesssport: kurz erklärt

Die olympische Disziplin Sportpistole 25m kurz erklärt

Sportpistole vs. Luftpistole

Die Sportpistole ist eine Randfeuerpistole, das heisst, die Schussauslösung geschieht durch ein Schlag des Zündstiftes auf den Rand der Hülse (Behälter der Munition). Dies ist der Unterschied zur Zentralfeuerpistole (hier kommt der Schlag ins Zentrum der Hülse). Die Munition ist Kaliber .22lr das heisst, das Geschoss hat einen Durchmesser von 0.22 Zoll, das entspricht 5,6mm.

Die Luftpistole hat einen ganz anderen Mechanismus. Sie ist im Gegensatz zur Sportpistole keine Feuerwaffe und braucht daher keine Munition, welche Treibladungspulver enthält. Sie funktioniert mit einer Zylinder, welcher Luftdruck von 200 Bar enthält und befördert damit kleine Blei-Diabolos in Richtung Scheibe. Ich werde bald zu der Luftpistolen-Disziplin auch noch einen Beitrag verfassen.

Während die Disziplinen mit der Luftpistole immer indoor stattfinden, hat man bei der Sportpistole oft eine Outdoor-Anlage.

Die verschiedenen Kategorien und Programme

Es gibt auf die Distanz 25 oder 50m relativ viele verschiedene Programme und Kategorien. Da es sonst zu kompliziert wird, gehe ich hier vor allem auf die olympischen Disziplinen ein. Frauen und Männer haben bei der Pistole zwei verschiedene Disziplinen.

Bei den Männern gibt es das olympische Schnellfeuer Pistole (OSP). Bis 2016 war 50m Freipistole für Männer auch noch olympisch.

Bei den Frauen gibt es die Disziplin Sportpistole 25m. In der Schweiz ist das Programm unter dem Begriff C-Match bekannt.

Was ich ab und zu auch noch bestreite, ist das Programm Standard Pistole 25m sowie sehr selten B-Match 50m oder andere Programme im Verein, sei es Amtscup oder an einem Schützenfest.

C-Match Programm 25m

Mein olympisches Programm besteht aus zwei Teilen:

1. Präzisionsteil, bestehend aus 30 Schüssen

2. Schnellfeuerteil, bestehend aus ebenfalls 30 Schüssen.

Beim Präzisionsteil hat man immer 5min Zeit um 5 Schüsse abzugeben. Wie der Name schon verrät, ist hier äusserste Präzision gefragt, daher ist die Scheibe auch deutlich kleiner als im Schnellfeuerteil. Die Zehn hat einen Durchmesser von 50mm.

Nach dem Präzisionsteil gibt es eine mal kürzere, mal längere Pause, und die Scheiben werden gewechselt.

Beim Schnellfeuerteil kommt es auf jede Sekunde an. Auf der Schnellfeuerscheibe hat die Zehn einen Durchmesser von  100mm. Hier hat man aber wie der Name schon sagt, keine Zeit um perfekt zu zielen und alles zu kontrollieren wie im Präzisionsteil. Man lädt 5 Schüsse und macht sich bereit in einer Ready-Postition, das heisst, die Pistole wird angehoben und maximal in einem 45° Winkel gehalten. Sobald es bei elektronischen Scheiben grünes Licht erscheint, hat man genau 3 Sekunden Zeit, einen Schuss abzugeben. Danach kommt für 7 Sekunden rotes Licht und man geht zurück in die Ready-Position. Es folgt wieder grünes Licht und so weiter. Während 5 Schüssen darf die Pistole nicht abgelegt werden. Anschliessend folgt eine kurze Pause und es wird neu geladen.

Final Sportpistole

Nach dem Qualifikationsteil, der wie oben beschrieben abläuft, folgt häufig ein Final, für welchen sich die besten 8 Frauen qualifizieren konnten.

Das Finalprogramm ist gleich wie der Schnellfeuerteil, mit dem Unterschied, dass nun nicht mehr der Wert des Schusses zählt, sondern es gibt nur noch Treffer oder Kein Treffer. Heisst, wenn ich mindestens eine 10.2 erziele, habe ich einen Hit (Treffer), alles darunter ergibt No Hit (kein Treffer). Ein Hit gibt einen Punkt, kein Hit gibt keinen Punkt.

Geschossen werden 3 Serien à 5 Schuss, danach muss diejenige den Final verlassen, welche am wenigsten Treffer hat. Nachfolgend verlässt immer nach einer Serie die Letztplatzierte den Final. Die Gold- und Silberschützin schiessen insgesamt mindestens 10 Serien (50 Schuss).

Wenn zwei gleich viele Treffer haben, gibt es ein sogenanntes Shoot-Off; beide schiessen nochmals eine Serie à 5 Schuss und wer danach mehr Treffer hat, verbleibt im Finale.

 

 

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